Traditionen und Bräuche rund um die Weihnachtszeit
Adventszeit und Weihnachten
Eine besinnliche Zeit…
Am 1. Adventsonntag wird in den Häusern und Kirchen ein Adventkranz aufgestellt. Dieser wird aus Tannenzweigen geflochten und mit vier Kerzen und Schleifen verziert.
Einige Tage vor Weihnachten wird in den Häusern die Weihnachtskrippe aufgestellt. Holz oder Tonfiguren stellen die Situation der biblischen Weihnachtsgeschichte dar: Die heilige Familie mit Josef und Maria und dem Jesuskind in der Krippe in einem Stall.
Am Heiligabend, am Silvesterabend und am Dreikönigstag wird in den Südtiroler Häusern geräuchert. In diesen drei Rauchnächten zieht die Familie mit einer Pfanne voll Glut, in die Weihrauch gestreut wird, betend durchs Haus um den Segen für das Haus und die Familie zu erbitten.
Sternsingen
Ein kleines Zeichen der Nächstenliebe.
Jedes Jahr zum Jahresanfang ziehen Tausende von Kindern und Jugendliche als Sternsinger durch das Land.
So wie die Sterndeuter aus dem Morgenland einst zu Jesus in seiner Krippe kamen, so ziehen die Sternsinger als die Könige Caspar, Melchior und Balthasar von Haus zu Haus. Nicht fehlen darf der Stern, welcher bereits damals die Drei Könige führte. Die Sternsinger singen ihre Lieder, verteilen Weihrauch und bitten um eine Spende für jene, die es nicht so gut haben. Das auf diese Weise gesammelte Geld kommt zahlreichen Hilfsprojekten in den verschiedenen Ländern zu Gute.
Als Botschafter der Nächstenliebe bringen die Sternsinger den wahren Glanz des Weihnachtsfestes in die Häuser Südtirols.
Neujahrschreien
Eine ganz besondere Art, um Glück zu wüschen.
Am Neujahrstag gehen die Kinder mit einer Schultertasche oder einem Rucksack von Haus zu Haus und wünschen den Hausbewohnern mit einem gesungenen Vers ein gutes neues Jahr: Wiu winschn enk a glickseligis, freidnreichis, neus Jouh, Glick und Seign s gonze Jouh! (heißt übersetzt: Wir wünschen euch ein glückseliges, freudenreiches neues Jahr, Glück und Segen das ganze Jahr).
Dafür werden die Kinder mit Süßigkeiten oder einem Geldstück belohnt. Die Kinder besuchen die Häuser des eigenen Dorfes und sind meist bis zum Nachmittag unterwegs. Die Freude ist groß, wenn sie vollbepackt nach Hause kommen.
Nikolaus-Fest
Freude für die Kleinsten.
Wir feiern den Hl. Nikolaus am 6. Dezember. Dieser christliche Brauch hat sich vor allem in den deutschsprachigen Gebieten Europas erhalten und wird dort gefeiert, indem der Nikolaus die braven Kinder an diesem Tag belohnt.
Natürlich gibt es auch dazu das Gegenstück dazu und zwar den Krampus, der die bösen Kinder bestrafen soll. Der Krampus ist eine hässliche und furchteinflößende Gestalt, welche ein Fell trägt, an dem Glocken drangehängt sind. Das Gesicht ist mit einer mit Hörnern versehenen Holzmaske verhüllt. Zudem besitzt der Krampus lange Weideruten oder rasselnde Ketten.
In zahlreichen Ortschaften finden Anfang Dezember Krampusumzüge statt.